Die Arzneimittelforscher des amerikanischen Pharmakonzerns Pfizer staunten nicht schlecht, als sie mit der klinischen Erprobung eines neuen Medikaments begannen. Es handelte sich um ein Medikament, das den Blutdruck senken sollte. Die Ergebnisse waren nicht berauschend, trotzdem wollten die Patienten das Medikament unbedingt haben, obwohl es bei der Blutdrucksenkung nicht den gewünschten Effekt zeigte. Es hatte allerdings einen durchschlagenden Erfolg auf einem anderen Gebiet. Männer, die dieses Medikament einnahmen, waren plötzlich bessere Liebhaber. Zunächst wurde auf diese „Nebenwirkung“ nicht weiter geachtet. Erst später entschloss sich der Konzern, dieses Medikament als Potenzpille Viagra zu vermarkten und hatte damit einen ungeahnten Erfolg.
Obwohl die gesetzlichen Krankenkassen das Medikament nicht bezahlen, wurde es zu einem sehr großen Erfolg. Die Firma, die das Medikament entwickelt hat für einen gewissen Zeitraum das alleinige Nutzungsrecht an dem Patent. In dieser Zeit muss die Firma den maximalen Profit mit dem Arzneimittel erzielen. Nach dieser Zeit haben andere Firmen die Möglichkeit, dieses Medikament nachzubauen. Diese sogenannten Generika sind preislich deutlich günstiger und in der Wirkung kaum vom Originalpräparat zu unterscheiden. Oft sind es nur Hilfsstoffe, die den Unterschied ausmachen, die aber die Wirkung nicht beeinträchtigen. Nun stehen die ersten Generika von Viagra in den Startlöchern. Generika werden in erster Linie über das Preisargument verkauft. Den Verbraucher freut das, denn er erhält hochwirksame Präparate zu einem sehr günstigen Preis.
Diese Medikamente dürfen beim Endverbraucher nicht beworben werden. Die Ärzte werden aber jetzt schon von Pharmareferenten besucht, die sie genau über die Vorzüge der neuen Medikamente informieren. Weitere Informationen über dieses Thema sind zu lesen im Artikel „Heiß umkämpfter Markt für Medikamente“.